Hochpräzise Sensorik – Daten, die Zukunft gestalten

Das Herz von DIEGOSat schlägt in Form eines einzigartigen, multispektralen Sensorsystems, das speziell für höchste Präzision und Vielseitigkeit entwickelt wurde. Mit seiner Kombination aus langwelligen und mittleren Infrarotbändern liefert es nicht nur Temperaturmessungen, sondern eröffnet ein breites Anwendungsspektrum – von der Erkennung kleinster Brände über die Analyse von Pflanzenstress bis hin zur Beobachtung urbaner Wärmeinseln. Die DIEGOSat-Sensoren werden von mittelständischen deutschen Raumfahrtunternehmen entwickelt, nicht zuletzt basierend auf dem umfangreichen wissenschaftlich-technischem Know How, gewonnen in den vorangegangenen  Sensorentwicklungen zu den deutschen Missionen BIRD, FireBIRD und EnMAP. Mit ihrer hohen Empfindlichkeit und ihrer exzellenten räumlichen Auflösung liefern die Sensoren frei zugängliche wissenschaftliche Daten mit hoher Präzision für eine große Zahl von Nutzern in sehr vielen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft. Die freie Verfügbarkeit der DIEGOSat-Daten stellt eine wichtige Grundlage dar, auch für nachhaltige Entscheidungen zum Umgang mit unserer Umwelt.

 

Technik, die Maßstäbe setzt

Das Herzstück von DIEGOSat ist ein hochauflösendes, gekühltes Infrarot-Sensorsystem auf Basis von zwei gekühlten Cadmium-Mercury-Tellurid (CMT) Matrix-Detektoren, die für ihren jeweiligen Wellenlängenbereich des mittleren und des thermischen Infrarots optimal dimensioniert und betrieben werden. Diese Technologie ermöglicht extrem präzise Temperaturmessungen mit einer Genauigkeit von < 0,5 K – deutlich besser als vergleichbare Systeme.

Breites Spektrum für viele Anwendungen

Die Sensorik deckt mehrere Wellenlängenbereiche ab:

  • 5 Bänder im langwelligen Infrarot (LWIR, 8-12 µm) zur Erfassung von Land- und Meeresoberflächentemperaturen der Emissivität sowie zur Untersuchung städtischer Wärmeinseln und Trockenstress in Land und Forstwirtschaft.

  • 2 Bänder im mittleren Infrarot (MWIR, 3,5–5 µm), optimiert für die Erkennung und Quantifizierung von Hochtemperaturereignissen wie Bränden oder industriellen Gasfackeln.

  • 3 Bänder im sichtbaren Bereich des Lichts und nahen Infrarot (VNIR) mit hoher Auflösung, ideal für die Vegetationsanalysen.

Mehr sehen – zu jeder Tageszeit

Der geneigte Orbit, ähnlich wie bei der Internationalen Raumstation (ISS), ermöglicht Beobachtungen zu verschiedenen Tageszeiten, was für die Analyse der Variabilität von Temperatur, Verdunstung und Feueraktivität entscheidend ist. Die VNIR-Technik wird so optimiert, dass sogar Nachtaufnahmen möglich sind, z.B. für die Untersuchung der Lichtverschmutzung.

Kombination von VNIR, MWIR und LWIR

Die gleichzeitige Erfassung von Daten im sichtbaren Bereich des Lichts und Infrarot (VNIR) bis ins thermale Infrarot (MWIR, LWIR) erlaubt eine präzise Bestimmung von Emissivität. Damit lassen sich nicht nur Temperaturen messen, sondern auch Rückschlüsse auf den Zustand von Vegetation, Boden oder Wasser ziehen.

Innovation aus Deutschland

Die Sensorik und Ausleseelektronik vereint Patente und Entwicklungen führender deutscher Raumfahrtunternehmen – darunter AIM Infrarot-Module, POG Präzisionsoptik Gera, Kampf Telescope Optics von Hoerner & Sulger und Astro- und Feinwerktechnik Adlershof. Die Kombination aus Präzision, Sensitivität und Vielseitigkeit macht das System einzigartig im internationalen Vergleich.