
Dem Wetter einen Schritt voraus – Daten für präzisere Vorhersagen
Unberechenbares Wetter fordert neue Lösungen
Der Klimawandel verschärft extreme Wetterlagen: längere und stärkere Hitzewellen und Starkregenereignisse haben gravierende sozioökonomischen Folgen. Im Regelfall befinden sich Erdbeobachtungssatelliten entweder in einem sonnensynchronen Orbit -sie liefern somit nur Daten für ein Gebiet zur selben Tageszeit- oder in einem geostationären Orbit, welcher zwar die Beobachtung eines Gebietes der Erde rund um die Uhr ermöglicht, jedoch nur mit einer sehr geringen Auflösung von oft nur mehreren Kilometern. DIEGOSat kann die tageszeitliche Dynamik mit hoher räumlicher Auflösung erfassen, insbesondere für die geografischen Breiten zwischen 45 und 60 Grad mit drei aufeinanderfolgenden Überflügen in einem Zeitfenster von ca. 5 Stunden.

Mehrfach täglich gemessene Klimadaten für bessere Vorhersagen
DIEGOSat liefert wichtige Klimavariablen wie Landoberflächen- und Meeresoberflächentemperatur (LST, SST), Emissivität, Verdunstung (Evapotranspiration) und Wolkenoberflächentemperature mehrfach am Tag. Damit können Hitzewarnungen präziser, Nebel frühzeitig erkannt und Strahlungs- und Energiebilanzen verbessert berechnet werden. Für die Wettervorhersage bedeutet das: genauere Kurzfrist- und Tagesvorhersagen, bessere Modellierungen und Vorhersage von Extremereignissen.

Multispektrale Messungen mit höchster Genauigkeit
Der Satellit verfügt über multispektrale Sensoren von sichtbarem Licht und nahes Infrarot (VNIR) bis ins thermale Infrarot (MWIR/LWIR). Mit bis zu drei Messungen pro Tag zwischen 45 – 60 Grad Breite (somit auch Deutschland) können Tagesgänge von Temperatur und Verdunstung erfasst werden – eine Lücke, die keine aktuelle Mission in dieser Form schließt. Die Genauigkeit der Temperaturmessung liegt bei unter 0,5 Kelvin, also besser als viele kommerzielle Systeme.
