
Frühwarnsystem aus dem All für Feuer und Katastrophen
Klimawandel verschärft Katastrophenrisiken
Mit dem Klimawandel nehmen Häufigkeit und Intensität von Naturkatastrophen wie Wald- und Flächenbränden, Hitzewellen oder Extremwetterereignissen deutlich zu. Insbesondere Brände entwickeln sich durch Trockenheit und Hitze immer schneller und schwerer kontrollierbar. Klassische Satelliten liefern oft nur wenige Beobachtungen pro Tag, sodass Feuerfronten oder Emissionen nicht präzise erfasst werden können. Für den Katastrophenschutz bedeutet das: Warnungen kommen zu spät oder sind ungenau.

Frühwarnung aus dem All – Brände schneller erkennen
Ob Waldbrand oder Flächenfeuer – jede Minute zählt. DIEGOSat erfasst die Feuerstrahlungsleistung (Fire Radiative Power, FRP) und kleinste Brandherde bis hinunter zu 1 m². Damit können Feuer frühzeitig erkannt, ihre Intensität und Ausbreitungsgeschwindigkeit quantifiziert und Emissionen wie CO₂, Methan oder Ruß bewertet werden. Das erleichtert Einsatzplanung und internationale Dienste wie den Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS).

Präzise Infrarot-Sensorik für Echtzeitdaten
DIEGOSat kombiniert MWIR-Bänder (3,4–4,1 µm) zur Erfassung von Hochtemperaturereignissen mit LWIR-Daten, um Feueraktivität und nach oben gerichtete Strahlungsleistung (Fire Radiative Power, FRP) präzise zu bestimmen. Diese Daten sind Grundlage zur Quantifizierung von Brandflächen, Ausbreitungsgeschwindigkeit und Emissionen von CO₂, CO, NOx, Methan, Ruß und Feinstaub. Die große Schwadbreite von 700 km und mehrfache Überflüge pro Tag stellen sicher, dass Brände frühzeitig erkannt und ihre Dynamik in nahezu Echtzeit verfolgt werden können. Dank geneigtem Orbit erfolgen bis zu drei Beobachtungen pro Tag in Deutschland, auch zu unterschiedlichen Tageszeiten. Die Daten werden nahezu in Echtzeit übermittelt und von Plattformen wie firemaps.net automatisch zu Feuerkarten, Emissions- und Risikoberichten verarbeitet.
